Samstag, 3. August 2013
Wake
Gestern Blinddarm OP gehabt.

Ich hab mich von nick verabschiedet und ihm mein Handy gegeben, er hat mir zu meiner Überraschung einen kuss auf die Stirn gegeben.
Ich musste kurz lächeln, dann brachten sie mich raus.
Das Narkosemittel begann zu wirken und ich schlief ein.

- Schwärze -

Irgendwann wird die schwärze sanfter, ich höre einen nervigen Piepton, Stimmen, spüre Schmerzen im Unterleib, einen Schlauch im Mund.
Ich unterdrücke einen Brechreiz, öffne die Augen.
Grelles Licht schlägt mir entgegen.
Jemand sagt: "Er ist wach. Wieso ist er wach? Gebt ihm sofort eine neue Narkose!"
Ich spüre einen stich im arm, die Geräusche werden leiser, die Schwärze hat mich bald wieder.

Irgendwann spüre ich, wie jemand meine Hand hält, ich kann meine Augen nicht öffnen, aber ich greife nach der Hand, verschränke meine Finger in seinen.
"Julien? Hörst du mich?" Ich würd ihm gerne antworten, aber die samtige Schwärze holt mich wieder ein.

Ein Schluchzen, eine Stimme, jemand weint, sagt immer wieder meinen namen.
Ich öffne die Augen und schaue in Nicks verweintes Gesicht.
Er starrt mich an, fällt mir um den Hals.
Milena kommt ins Zimmer, stellt was am Ekg ein und nimmt nick mit raus.

Abends schreib ich noch bisschen im cc.
Meine Kleine is online.
Sie macht mir unheimlich Angst, redet immer wieder vom sterben und davon, dass sie nicht mehr will.
Mir kommen die Tränen.
Ich will sie nicht verlieren, sie ist mir zu wichtig!
Ich flehe sie an, keine Scheiße zu machen.
Ich würd gern für sie da sein, aber ich bin unheimlich müde.
Also schreib ich ihr noch einmal, dass sie keinen Mist machen soll und gehe offline.
Nach kurzer Zeit fallen mir die Augen zu, ich merke noch, wie Nick mir das Handy aus der Hand nimmt und mich zudeckt.

Von Schlaf kann ich nicht wirklich reden.
Alpträume.
Leichen, Zombies, geister, immer wieder die selben 2 Gesichter.
Ich wach ein Paar mal auf.
3x durch den alptraum, 3x durch die unerträglichen Schmerzen.

Ich fühl mich wie ausgekotzt.
Schau auf die Uhr - 06:21
Nick sitzt neben meinem bett auf dem stuhl, den kopf auf der brust und schläft.
Ich stell mir das unheimlich unbequem vor, bin aber froh, dass er da ist.
Ich schließe die Augen und versuche noch einmal einzuschlafen.
Ich träume von ihm.

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